Nach einem spektakulären Kampfverlauf und dank einer überragenden Andrea Brammertz war nach 4 Stunden Spielzeit die Sensation perfekt. Gütersloh II schlägt Gütersloh I nach Punktgleichstand durch die bessere Berliner Wertung.
Stephan Hanhörster hat sich krankheitsbedingt mit Frank Seliger auf ein kampfloses Remis am 1. Brett geeinigt. Dadurch trat die 1. Mannschaft etwas geschwächter an. Aber die Paarungen an den anderen Brettern versprachen einen heißen Kampf, da der nominelle Unterschied zwischen den einzelnen Spielern nicht sehr groß war. Am 2. Brett konnte Markus Brinkmann (GTII) mit den schwarzen Steinen Artur Minosjan (GTI) durch einen kleine Eröffnungsvariation in der Skandinavischen Eröffnung überraschen und sehr schnell ausgleichen. Aufgrund der viel versprechenden Stellung am 3. Brett und der derzeitigen guten Form von Artur entschied sich Markus, trotz bereits besserer Stellung, zu einem Remisangebot das von Artur nach Ablauf einer Stunde angenommen wurde. Die Vorgabe des Mannschaftsführers hatte Markus damit erfüllt. Thorsten Roth (GTI) lieferte sich mit dem Altmeister, Frank Kruze, einen heißen Kampf am 4. Brett der von Außenstehenden sehr unterschiedlich bewertet wurde. Aber durch geschickte Springermanöver entschieden dann die besser platzierten Figuren von Thorsten, trotz harter Gegenwehr, letztendlich das Rennen.
Die spektakulärste Partie des Abends lieferten sich aber ohne Zweifel Gap Punsäm (GTI) gegen Andrea Brammertz (GTII). In einer Königsindischen Eröffnung glaubte Gap einen Figurengewinn erspäht zu haben. Die anschließenden taktischen Verwicklungen gaben Anlass zu wüsten Spekulationen innerhalb beider Mannschaften. Die Bewertungen der Mannschaftskameraden beider Spieler drehten mehrmals in die eine oder andere Richtung. Nur eines war allen klar: es wird an diesem Brett kein Remis geben. Hatte Thorsten noch zwischenzeitlich auf die enormen taktischen Fähigkeiten von Gap gebaut, wiesen andere auf das ebenfalls große taktische Potenzial von Andrea hin. Ein Freitagabend – Krimi, wie Ihn sich besser keiner vorstellen konnte. Aber Andrea spielte eiskalt, war jederzeit den taktischen Verwicklungen gewachsen, nutzte die Unterentwicklung von Gap und die sich anbahnende Zeitnot geschickt aus und erreichte ein Endspiel mit Qualität und 2 Mehrbauern mehr, welches Gap dann auch sofort aufgab.
Durch die anschließend in euphorische Feierlaune geratenen Spieler der zweiten Mannschaft, ließen sich auch Artur und Gap mitreißen und stimmten fröhlich in den Gesang von Frank “Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin” oder auch “Halbfinale, Halbfinale, he, he …. ” ein. (MBR)