Der Gütersloher Schachverein in den Jahren 1997 und 1998
1997 war aus sportlicher Sicht eines der erfolgreichsten des Vereins. Die drei Gütersloher Teams belegten zweimal den zweiten Platz und einmal den dritten Platz. Dabei gelang der dritten Mannschaft mit 11:7 Punkten nach spannendem Saisonverlauf der direkte Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Möglich wurde das durch den 7:1 – Sieg gegen den direkten Konkurrenten Oelde V in der letzten Runde und eine insgesamt ausgeglichene Mannschaftsleistung. Besonders erwähnenswert sind die Leistungen von René Eulenfeld (5,5 aus 8), Stephan Kluge (7,0/7) und Ralf Greweling (6,0/8).
Trotz des guten Abschneidens der zweiten Mannschaft nach dem Aufstieg in die Verbandsklasse konnte man doch hinterher sagen: “Da war noch mehr drin”. Bei einem machbaren Restprogramm lag man 2 Runden vor Schluß auf dem zweiten Aufstiegsplatz, doch ein nur recht glücklich erkämpfter Punkt aus den beiden restlichen Kämpfen war zu wenig. Trotzdem war dieses Ergebnis die beste Leistung einer zweiten Mannschaft aus Gütersloh, ein Aufstieg in die Verbandsliga scheint nicht unmöglich. Die meisten Punkte holten überraschend die Bretter 2 – 4 mit Thorsten Roth (6,5/8), Thomas Zimmermann (5,5/8) und Holger Riedl (5,0/9).
Die erste Mannschaft wurde zum wiederholten Male nur Zweiter und verpaßte den Aufstieg wieder denkbar knapp. Nach dem 2:6 in der ersten Runde gegen den Hauptkonkurrenten aus Heepen konnte man zwischenzeitlich zwar die Führung übernehmen, die dann aber wieder leichtfertig verspielt wurde. Die besten Einzelergebnisse konnten Michael Kretschmann und Stephan Hanhörster vorweisen.
1998 wurde die Aufstellung weiter verbessert, z.T. durch Neuzugänge. Jetzt scheint es endlich mit den Aufstieg in die Regionalliga zu klappen, wenn man sich nicht selbst wieder ein Bein stellt. Vor der letzten Runde führt Gütersloh mit 16:0 Punkten bei zwei Mannschafts- und drei Brettpunkten Vorsprung auf Brackwede, die im Spitzenspiel 4,5 : 3,5 geschlagen wurden. Im letzten Spiel gegen Enger-Spenge II (17.05.98) reicht wahrscheinlich auch noch eine knappe Niederlage zum Aufstieg. Die ersten drei Bretter (Bernhard Sadlowski, Michael Kretschmann, Stephan Hanhörster) waren die Stützen der Mannschaft mit jeweils 6,5/8.
Die anderen beiden Mannschaften hatten überraschenderweise sehr mit Aufstellungsproblemen zu kämpfen und spielten daher eher gegen den Abstieg. Dabei hat die zweite Mannschaft durchaus ihr gutes Potential aufzeigen können, nur die richtigen Ergebnisse wollten nicht ganz herauskommen. Durch den Sieg in der 8. Runde ist der Klassenerhalt aber gesichert.
Die dritte Mannschaft hatte noch deutlich mehr Probleme, vollständig zu den Spielen anzutreten und mußte schon fünf Partien kampflos abgeben. Trotzdem hat die Mannschaft noch Chancen die Klasse zu erhalten, dafür müßten aber die restlichen Ergebnisse sehr gut ausfallen, eventuell kann man es aber über das gute Brettpunktergebnis noch schaffen. Beachtlich ist das ordentliche Ergebnis von unserem jüngsten Mitglied Artur Minosjan, der in seiner ersten vollen Saison gegen starke Gegner an den vorderen Brettern gute drei von sieben möglichen Punkten holen konnte.
Durch einige gute neue Spieler und die Wiederaufnahme der Jugendarbeit hoffen wir nächstes Jahr neben den üblichen drei Mannschaften noch eine Vierte und eine Jugendmannschaft anbieten zu können. Die ersten drei Mannschaften sollten in ihrer jeweiligen Liga auch eine gute Rolle spielen können.
Neben den Mannschaftskämpfen wird im Gütersloher Schachverein natürlich noch mehr Schach gespielt. In unserem Pokalturnier (Schnellschach) siegte Bernhard Sadlowski im Finale gegen Stephan Hanhörster, die 1. Blitzturnierserie 1997 ging dafür aber an Stephan Hanhörster. Er hatte auch beste Aussichten Stadtmeister 1997 zu werden, bei 1,5 Punkten Vorsprung, 2 Runden vor Schluß. Doch er wollte das Turnier spannend machen, so daß es zum Dreierstichkampf mit Bernhard Sadlowski und Michael Kretschmann kam. Nachdem im Schnellschach jeweils die weißen Steine zum Sieg geführt wurden, mußte das Blitzen entscheiden, wo sich Bernhard Sadlowski klar durchsetzen konnte, für Stephan Hanhörster blieb nur der zweite Platz. Auch dieses Jahr mußte ein Stichkampf über den Titel entscheiden, da Stephan Hanhörster wieder einen Vorsprung nicht ins Ziel retten konnte. Dieses Mal hatte Michael Kretschmann das bessere Ende für sich und gewann im Schnellschach und wurde so zum vierten Mal Stadtmeister.
Auch auf Bezirks- und OWL-Ebene waren Gütersloher Spieler erfolgreich. Michael Kretschmann wurde Bezirksmeister der Herren 1997 und dann Vierter bei OWL-Meisterschaften, 1998 konnte er sogar Platz 3 erreichen. Vielleicht kann er sich ja weiter so steigern.
Auf OWL-Ebene ganz oben angekommen ist Andrea Brammertz, die das 1997er Turnier der Damen gewinnen konnte. Dieses Jahr reichte es leider nur zu Platz 3. Die Vierer-Blitz-Mannschaft konnte sich 1996 und 1997 für die NRW-Meisterschaft qualifizieren, 1998 reichte es trotz des Bezirksmeistertitels auf OWL-Ebene letztlich nur zu Platz 8. Im Dähnepokal erreichte Michael Kretschmann 1997 das Halbfinale und Stephan Hanhörster 1998 sogar das Endspiel, doch hier war jeweils Endstation.
Zusätzlich hat der Gütersloher Schachverein 1997 zwei Mannschafts-Blitz-Turniere veranstaltet; das Sparkassen-Cup-Turnier und das Blitzturnier um den Hohenzollernpokal. Beim Sparkassenturnier nahmen letztes Jahr 7 Mannschaften teil, wobei sich Gütersloh I, Versmold und Verl (verstärkt durch Martin Wördemann und Dieter Sehm) früh absetzen konnten. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Runde, so daß Gütersloh den Titel nun zum dritten Mal in Folge gewinnen konnte. 1998 übernimmt der SV Künsebeck im Rahmen seiner eigenen Jubiläumsfeier die Austragung des Turniers.
Das Hohenzollernblitzturnier, das jedes Jahr neben dem Stadtcafé ausgetragen wird, war 1997 wieder mit 8 Mannschaften besetzt, die zunächst in 2 Vorrundengruppen gegeneinander antraten. Dort setzten sich die Favoriten aus Lemgo und Gütersloh I klar durch. In den Halbfinalspielen gegen Herford und Versmold mußten sich dann aber beide gewaltig strecken. Auch das Finale war spannend und hochklassig. Lemgo gewann schließlich mit 2,5 : 1,5. Herausragende Einzelspieler waren Felix Kayser (Lemgo 8,0/8), Paul Waltermann (Versmold 7,0/8) und Stephan Hanhörster (Gütersloh 7,0/8). Dieses Jahr findet das Turnier im Rahmen des City-Treffs am 13.06. statt. Eingeladen sind neben 2 Mannschaften aus Gütersloh noch der Titelverteidiger Lemgo, Herford, Versmold, Wiedenbrück, Rheda und Verl und natürlich alle schachinteressierten Zuschauer.