An diesem Sonntag führte uns unser Weg nach Lippstadt. Leider hatten wir mit einigen Absagen zu kämpfen, sodass wir, als eigentlich erstgesetzte Mannschaft der Liga, stark ersatzgeschwächt als Underdog ins Spiel gehen mussten. Die Lippstädter empfingen uns in ihrer stärksten Aufstellung und traten mit ihrer kompletten Topbesetzung von Brett 1 bis 8 an.
Recht früh zeichnete sich der Mannschaftskampf in eine positive Richtung ab, da wir nach einer knappen Stunde an vielen der Bretter sehr komfortabel standen. An Brett 7 einigte sich Marc infolgedessen auf ein frühes Remis. Unser zweiter Ersatzspieler Lennox konnte als Erster seine Partie gewinnen, nachdem sein Gegner einen vergifteten Bauern schlug und durch die anschließende Taktik einen Turm verlor. Wieder einmal zeigte sich Rüdigers gutes Händchen bei der Auswahl der Ersatzspieler.
Wenig später konnte Dominic auf 2,5:0,5 erhöhen. In einer gewohnt wilden Stellung gelang es unserem Mann, eine Figur zu gewinnen, woraufhin der Kontrahent umgehend die Hand zur Niederlage reichte.
Die restlichen Partien zogen sich dann etwas weiter und gingen Richtung Zeitkontrolle. Allerdings bei Rüdiger an Brett 6 schon etwas eher, da sein Gegner bereits in der Eröffnung viel Zeit investierte und nach 25 Zügen nur noch 5 Minuten hatte. Nachdem unser Mannschaftsführer in der Eröffnung ein Gambit spielte, wählte der Gegner eine sehr passive Fortsetzung, die nicht mehr einfach zu bespielen war. Gerade mit so wenig Zeit. Als der erste größere Materialverlust nicht mehr abzuwenden war, gab sich auch hier der Lippstädter geschlagen.
Gabriel stand in der Eröffnung etwas gedrückt, konnte sich jedoch gut befreien und hatte am Ende auch eine sehr gewinnträchtig aussehende Stellung auf dem Brett. Aus der Stellung der Stärke und das 4:1 sichernd nahm er allerdings das Remis des Gegners an. Wenig später verlor Abi leider seine Partie. Er entschied sich zu früh dafür, einen Bauernvorstoß im Zentrum zu wagen, ohne vorher seine Figuren ins Spiel zu bringen. Dies wurde ihm zum Verhängnis, und die daraufhin nicht zu haltenden Bauern entschieden das Spiel zugunsten des Gegners.
In den letzten beiden Partien wollten Philipp und Pascal unbedingt ihre Partien gewinnen und lehnten Remisangebote ab, die den Mannschaftskampf umgehend gewonnen hätten. Jedoch stand man in beiden Partien auch sehr gewinnträchtig. Leider übersah Philipp schon früh einen taktischen Schlag, der die Partie umgehend gewonnen hätte. Den zweiten Fehler des Gegners nutzte er allerdings konsequent aus, was ihm eine Qualität einbrachte. Diese konnte er sicher zum Punktgewinn umwandeln. In der letzten Partie des Tages kam Pascal in ein Endspiel mit Mehrbauern. Es entwickelte sich eine Stellung, in der Pascal einen Randbauern mit Läufer der falschen Farbe hatte. Jedoch schaffte es unser Brett 1, den gegnerischen König aus der Ecke fernzuhalten und auch den Springer nicht an den Bauern heranzulassen, sodass der Bauer nicht mehr aufzuhalten war und den vollen Punkt sicherte.
Am Ende stand ein überraschend deutlicher 6:2-Sieg, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hatte. Doch die starke Leistung der Mannschaft an diesem Tag machte dieses Ergebnis mehr als verdient.